Die Digitalisierung in Deutschland hat in den vergangenen Monaten Fahrt aufgenommen. Unternehmen standen vor allem vor der Herausforderung, Arbeit aus dem Homeoffice heraus möglich zu machen und mit neuen Tools für eine funktionierende Kommunikation zu sorgen. Vielen Unternehmen ist das gelungen. Doch wie sehen die nächsten Schritte aus? Und wo liegen die Chancen für HR?
Grad der Digitalisierung in deutschen Unternehmen steigt
Die repräsentative Studie „Digitalisierungsindex Mittelstand 2020/2021″ (techconsult im Auftrag der Deutschen Telekom) kommt zum Ergebnis, dass der Grad der Digitalisierung über alle Bereiche der Wertschöpfung, Branchen und Unternehmensgrößen hinweg um 2 Punkte auf 58 von 100 möglichen Punkten gestiegen ist. Mehr als ein Drittel der befragten Unternehmen gab an, wichtige Prozesse kurzfristig digitalisiert zu haben.Ein Schritt in Richtung New Work
Vor allem hinsichtlich New Work sind deutsche Unternehmen damit einen Schritt nach vorne gegangen. Denn durch das Umsetzen funktionierender Homeoffice-Strukturen wurde die Basis für mehr zeitliche und räumliche Flexibilität geschaffen. Der HR-Report 2021 (Hays) zeigt, dass die im Rahmen der Pandemie getroffenen Maßnahmen vor allem in diesen beiden Bereichen Wirkung zeigten. So gaben jeweils über die Hälfte der Befragten an, dass sich die Entwicklung der örtlichen und zeitlichen Flexibilisierung verstärkt hat.
Quelle: Hays HR-Report 2021
Der Ausbau funktionierender IT-Infrastruktur war längst nötig in einer zunehmend digital funktionierenden Arbeitswelt. In anderen Bereichen besteht jedoch weiterhin viel Luft nach oben. Technologien wie KI, Data Analytics oder kontinuierliches Change Management bleiben für viele Unternehmen zwar wichtig, aber sind im Moment noch Zukunftsmusik.
Dezentrales Arbeiten: Check – Und jetzt?
Eine Investition in digitale Transformation lohnt sich nicht nur in Krisenzeiten. Das zeigt auch das Ergebnis der Telekom-Studie. 80 Prozent der digitalen Vorreiter gaben an, dass sie durch ihr Geschäftsmodell und die dazugehörigen digitalen Prozesse schnell und flexibel auf die Krise reagieren konnten. Im Vergleich: Nur 36 Prozent der übrigen Unternehmen konnten das von sich behaupten.
Die Auswirkungen der Pandemie stellen Unternehmen weltweit vor die Herausforderung, die häufig unumgänglichen Sparmaßnahmen und begrenzten Budgets mit der wichtigen Entscheidung für Transformation unter einen Hut zu bekommen.
Es gilt nun, den digitalen Aufschwung zu nutzen und in allen Unternehmensbereichen die nächsten Schritte in Angriff zu nehmen.
Digitalisierung als Erfolgsfaktor, Chance für HR
Mit der Arbeit aus dem Homeoffice heraus, wandern vor allem in der Personalarbeit viele personenbezogene und vertrauliche Daten aus dem Büro an die heimischen Schreibtische. Die Relevanz entsprechender Maßnahmen zur Einhaltung von Datenschutz und Sicherheit steigt damit erneut. HR-Software kann hier wichtige Unterstützung durch revisionssichere Prozesse und zentrale Datenhaltung leisten.
Auch die Erwartungen der Bewerber verändern sich. Laut einer Studie von Stepstone, lag der Anteil virtueller Bewerbungsgespräche im Mai 2020 bei 60 Prozent.
Reibungslose Kommunikation mit den Kandidaten ist unerlässlich, um offene Stellen schnell zu besetzen. Ein Bewerbermanagementsystem sorgt für einen unkomplizierten Bewerbungsprozess und klare Strukturen im Recruiting.
Großes Potenzial besteht auch in Sachen Personalentwicklung und Weiterbildung. Ein gut organisiertes Angebot steigert die Arbeitgeberattraktivität und bindet Mitarbeiter.
Mit den entsprechenden Tools ist die passende Weiterbildung mit einem Klick durch den Mitarbeiter gebucht, das Feedbackgespräch ortsunabhängig geführt und an zentraler Stelle dokumentiert.
Veranstaltung planen in Persis Weiterbildung
Vor der Einführung einer HR-Software lohnt sich auch der Blick auf mögliche staatliche Förderungen. Beispielsweise das Förderprogramm „Digital Jetzt – Investitionsförderung für KMU“ unterstützt Unternehmen dabei, digitale Projekte voranzutreiben.